Emily Tabula auf dem Ölberg

Der Gott Israels – Poetry Video

Der Gott Israels

von Emily Tabula

Wer ist der Gott Israels? Und wie ist er? Diesen Fragen widmet sich Emily Tabula in ihrem Poetry „Der Gott Israels“. In lyrischer Schönheit bekommen wir vor der Kulisse des Landes Israel einen Eindruck von diesem großen Gott.

 

 

Unser Gott ist ein Künstler,

der es seinem Kunstwerk überlässt die Schönheit mit Namen zu versehen.

Er schickt Tauben, um wieder Hoffnung zu säen

und hat versprochen, es wird nie an Jahreszeiten fehlen.

Bei unserem Gott darf man mit Wundern rechnen und Sterne zähl´n

Er ist der, der sich als Mutter seines Volkes eine Unfruchtbare wählt,

damit alle Völker seine Gnade sehen.

Er ist der Gott,

dessen Leiter vom Himmel zur Erde führt.

Der Gott, der bei Sonnenaufgang einen Betrüger zu einem Fürsten erklärt.

Er macht aus Familiendramen Erfolgsgeschichten.

Er schaut nicht wortlos zu wie sein Volk Sklavenarbeit verrichtet,

sondern spricht mit flammenden Lippen seinen Namen.

Unser Gott liebt es sich zu offenbaren.

Er ist der König der Könige,

der die Könige der Erde lächerlich findet und als letztes lacht,

Er hat ein paar tausend Leute über Nacht

raus aus der Hässlichkeit der Entmenschlichung gebracht.

Er ist Israels Gott.

Und sie sind sein Volk.

Er führt sie als Wolk´

Und wie ´nen Feuer wacht er,

Wachteln und Manna

macht er

zum täglichen Brot.

Meere

macht er zum Tod

aller Unmöglichkeit

und zum Kreissaal von Wundern.

Er richtet ´ne Schlange auf,

um die Schlange zu besiegen.

Er erträgt das Murren und Motzen

mit Strafen und Lieben.

Unser Gott hält seine Versprechen

und macht keinen Halt vor dem Ziel.

Meter von Mauern sind ihm nicht zu viel.

Er ist der roter-Faden-Chancen-Geber

Der Landeinnehmer.

Der siebzig mal sieben mal siebenhundertmal Vergeber.

Der immer wieder Überwinder.

Der gnädige Vater trotziger Kinder.

Er wählt die ganz Großen und die ganz Kleinen.

Er bildet seine

Leute aus,

Sünde zu hassen

und bei ihm zu bleiben.

Er macht einen Hirten zum König.

Und einen Ehebrecher zu einem Mensch, der ihm gefällt.

 Nennt in seiner Gnade den einen Mann nach seinem Herzen,

der seiner Herzenslust

rücksichtlos

verfällt.

Unser Gott liebt es zu segnen

und hört auch bei den Kindern seiner Freunde nicht damit auf

Er gibt Weisheit dem, der sie will und der sie braucht.

Er baut uns unser Haus, das wir ihm schenken sollten.

Er spricht uns an, wenn wir nicht hören wollten.

Unser Gott rennt denen hinterher,

die dummerweise vor dem Segen fliehen.

Er macht sich verletzlich,

indem er beständig unerwidert liebt.

Er lässt den Regen lange nicht,

und stattdessen Feuer vom Himmel fall´n.

Die Götter schlafen.

Ihre Diener tanzen.

Und unser Gott begegnet seinem Diener

im säuselnd-sanften Hall.

Er lässt die Störrischen den Magen von Fischen sehen,

um die Verlorenen zu finden.

Er straft seine Feinde

und dann nutzt er sie als Strafe für Sünden.

Unser Gott spricht an Flüssen des Leidens von Strömen des Lebens.

Schreibt unkommentiert an die Wand

und lässt seine Handschrift von dem lesen,

der sich selbst angesichts eines Löwenzahns nicht von ihm abwand.

Unser Gott schickt uns solange in die Fremde,

Bis wir verstehen, dass er unsere Heimat ist

Und er lässt nicht zu, dass sein Fußschemel ein Trümmerhaufen ist.

Er schweigt nur solange, bis die Zeit gekommen ist.

und dann präsentiert er wörtlich die fleischgewordene Gnade.

Der Gott des Universums läuft durchs verheißene Land.

Zwischen Küste, Wäldern und Sand

schreibt er erzählend Geschichte

und zieht das Volk in seinen Bann.

Unser Gott verbringt gerne Zeit mit den Armen.

Und hat Sehnsucht danach, mit Verrätern und Versagern

sein Abendessen zu haben.

Er ist einer von ihnen,

lernt die Tora, liebt die Synagoge, feiert den Kult

Ein Jude unter Juden.

Ihre Hass-Liebe trifft in Palmenblätter und Dornenzweigen seine Geduld.

Der ersehnte Messias

wird Sündenbock für fremde Schuld.

Er begibt sich mitten unter die Verbrecher und Verdammten.

die aus Eden Verbannten

bringt er ins Paradies.

Unser Gott ließ es sich was kosten zu lieben.

Und ließ es sich nicht nehmen, zu sterben.

Und doch konnte das Leben es nicht lassen aufzuerstehen.

Er ließ seine Jünger nicht wie Waisen dastehen.

Als er bereit war zu gehen,

da fing der Geist an zu wehen.

Unser Gott ist sprachenbegabt

und liebt bis in die Ferne.

Bis an die Enden der Erde

schallt das Echo seiner Ehre!

Unser Gott kommt.

Und wenn seine durchbohrten Füße den Ölberg berühren,

wird er seine Braut heimführen.

In der Stadt nach seinem Herzen

enden Krieg und Hass und Schmerzen.

Endlich wird er endlos herrschen.

Das neue Jerusalem, seiner Macht Juwel.

Unser Gott ist der Gott Israels.

 

 

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