Delitzsch-Preis

Seit 2007 verleiht das Institut für Israelogie den Franz-Delitzsch-Preis. Prämiert werden wissenschaftliche Arbeiten, die in herausragender Weise sachkompetent und in Übereinstimmung mit den Forschungsschwerpunkten des Instituts eine heilsgeschichtliche Israel-Theologie (Israelogie) fördern. Nachfolgend finden Sie Informationen über Franz Delitzsch, die Preisträger der vergangenen Jahre sowie die Teilnahmebedingungen.

Franz-Delitzsch-Preisverleihung 2022

Das Institut für Israelogie in Gießen verleiht jährlich im Gedenken an den großen Judentumkenner und biblischen Exegeten Franz Delitzsch den Franz-Delitzsch-Preis. Die Preisverleihung im Jahre 2022 erfolgte online.

Empfänger eines erweiterten studentischen Förderpreises 2022 ist Magnus Rabel für seine Masterarbeit „Parent-Child Relationships in Early Judaism“, die an der Fakultät Aberdeen mit „First Class Honours With Distinction“ ausgezeichnet wurde.

Preisbeschreibung

Franz-Delitzsch-Preis 2024

Für die Franz-Delitzsch-Preisverleihung 2024 können ab sofort Beiträge eingereicht werden, die sich um den Preis bewerben. 

Der Einsendeschluss für die Preisverleihung im Mitte 2024 ist der 15. Februar 2024. Wir sind gespannt, welche wertvollen Beiträge eingereicht werden. Dieser Preis (dotiert auf EUR 2.000,-) will zusammen mit dem Förderpreis (dotiert auf EUR 500,-) insbesondere Veröffentlichungen im Bereich der Israellehre unterstützen (exegetisch – historisch – dogmatisch). Sachkompetente Beiträge zu unterschiedlichen Themen, die eine ausgewogene Diskussion fördern, sind willkommen.

Es sollen Arbeiten prämiert werden, die in herausragender Weise sachkompetent und in Übereinstimmung mit den Forschungsschwerpunkten des Instituts eine heilsgeschichtliche Israel-Theologie (Israelogie) fördern. Solche Forschungsschwerpunkte, die mit der Zielsetzung des Instituts übereinstimmen, könnten z.B. sein:

  • Erforschung biblischer, prophetisch-heilsgeschichtlicher Aussagen über Israel
  • Untersuchung von biblisch-theologischen Einzelthemen hinsichtlich ihrer Kontinuität oder Diskontinuität zwischen “Israel und Kirche”
  • Auswertung gemeinsamer christlich-jüdischer Wurzeln
  • Arbeiten zu Israels Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  • Untersuchungen zur Überwindung der vielgestaltigen, kirchlich rezipierten Substitutionstheologie
  • Auseinandersetzung mit theologischen und historischen Aspekten des Antisemitismus, des Zionismus oder des Nahost-Konflikts
  • Erfassen des jüdischen und des messianisch-jüdischen Erbes in Geschichte und Theologie sowie des messianischen Zeugnisses gegenüber Israel
  • Erforschung von Einzelpersönlichkeiten oder Strömungen unter Juden und Christen, die insbesondere die Israelfrage im Blick hatten oder haben

Gedacht ist an Abhandlungen von Judentumsforschern und Israelkennern sowie an Examens- oder Magisterarbeiten von Studierenden und Seminaristen. Gedacht ist auch an Monographien, Dissertationen oder andere Hochschulschriften von Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern. Thematisch können systematische, historische, exegetische oder praxisrelevante Beiträge eingereicht werden. Alle Arbeiten sollten aktuellen Datums sein. Sie können in Deutsch oder Englisch verfasst sein. Qualitativ angemessen verfasste Aufsätze, Seminararbeiten oder Analysen können ebenfalls eingereicht werden. Sie können mit dem “Franz-Delitzsch-Förderpreis” in Höhe von 500,- € ausgezeichnet werden.

Untersuchungen, die sich um den Franz-Delitzsch-Preis 2024 bewerben wollen, müssen nach den üblichen Regeln einer wissenschaftlichen Arbeit verfasst sein und bis spätestens zum 15. Februar 2024 eingereicht werden (Poststempel), 2x in gedruckter Form, adressiert an das:

Institut für Israelogie, Herrn Pfr. Dr. Berthold Schwarz, Rathenaustr. 5-7, D-35390 Gießen

Eine Rückgabe der eingereichten Manuskripte ist nicht vorgesehen.

Eine Prüfungskommission, die i.d.R. aus Dozenten der FTH Gießen besteht, bewertet die eingereichten Arbeiten sowie entsprechende Untersuchungen, die ihr empfohlen wurden. Sollte keine qualitativ angemessene Untersuchung unter den eingereichten oder empfohlenen Arbeiten sein, wird der Preis nicht vergeben. Der Preis kann ggfs. auch geteilt werden. Wissenschaftliche Arbeiten ab 2020 bis 2023 können sich um die Preisvergabe bewerben. Der bzw. die Preisträger des Jahres 2024 werden bekannt gegeben, sobald die Prüfungskommission darüber entschieden hat. Die Preisvergabe selbst wird Mitte 2024 an der Freien Theologischen Hochschule Gießen oder in einer online Preisverleihung stattfinden.

Franz Delitzsch

Franz Julius Delitzsch (* 23. Februar 1813 in Leipzig, † 4. März 1890 ebenda) war deutscher evangelischer Theologe mit dem Schwerpunkt alttestamentliche Exegese. Er gilt bis heute als herausragender Kenner der hebräischen Sprache.

In unserem Donwloadbereich finden Sie eine Seminararbeit zum Leben von Franz Delitzsch. Folgen Sie einfach diesem Link und erfahren Sie mehr zum Leben und zum Werk einer der bekanntesten Judenmissionare:

Franz Justus Delitzsch

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Familie

Franz Julius Delitzsch wurde als Sohn des Händlers, Handarbeiters und Tagelöhners Johann Gottfried Delitzsch und der Susanna Rosina, geb. Müller, in Leipzig geboren. Er war das jüngste von drei Kindern seiner Eltern, darunter das einzige, das das frühe Säuglingsalter überlebte.

Dass Delitzsch trotz der kleinen Verhältnisse, aus denen er stammte, Schule und Universität besuchen konnte, verdankte er dem jüdischen Antiquar Lewy Hirsch, den er seinen “Wohltäter von Jugend an” nannte. Der jüdische Händler wohnte in demselben Haus und stand der Familie Delitzsch nahe.

Franz Delitzsch ist der Vater des bekannten Assyriologen Friedrich Delitzsch (1850-1922), der den Babel-Bibel-Streit auslöste.

Leben

Nach seinem Theologiestudium wurde Franz Delitzsch Professor für Altes Testament an den Universitäten Leipzig (1844), Rostock (1846), Erlangen (1850) und schließlich wieder in Leipzig (1867) und galt als großer Kenner der rabbinischen Literatur.

Franz Delitzsch hat Zeit seines Lebens viele auch bis heute noch bedeutende Projekte initiiert und mitgeprägt. Dazu gehört u.a. das “Institutum Judaicum Delitzschianum”, welches er 1886 zusammen mit einem Leipziger Pfarrer gründete. Das Ziel dieses Instituts war es, die Judenmission auf der Welt mit theologisch-wissenschaftlicher Arbeit zu unterstützen.

Ein anderes Projekt war seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Hebräische, damit Juden mit dem Neuen Testament und mit Jesus Christus vertraut werden konnten. An dieser Übersetzung arbeitete er 51 Jahre lang.

Ein drittes großes Projekt war die Kommentierung des Alten Testaments, die er zusammen mit seinem Kollegen Karl Friedrich Keil erarbeitete. Diese Reihe wurde später als die “Keil-Delitzsch-Reihe” bekannt und ist vor allem für ihre philologische Genauigkeit berühmt.

Preisträger

In der erneut als Video aufgenommenen Preisverleihung des Franz-Delitzsch-Preis 2022 wird Magnus Rabel, ehemaliger Student der FTH Gießen und derzeitiger Promotionsstudent in Zürich, für seine Masterarbeit zu dem Thema Parent-Child Relationships in Early Judaism. Analysing the Reciprocity of Parents and Children within the Jewish οἶκος in the Diaspora from the Maccabean Wars to the end of the 1st century CE ausgezeichnet.

Weitere Informationen finden sich im Beitrag zur Preisverleihung.