Das Hamas Massaker – Screams before Silence
Triggerwarnung: Dieser Text beinhaltet Beschreibungen von psychischer, physischer und sexueller Gewalt.
Screams before Silence ist der Titel einer kürzlich erschienen Dokumentation über die furchtbaren Ereignisse, die sich am 7. Oktober In Israel in der Negev-Wüste ereigneten. Es ist ein 60-minütiger Dokumentarfilm, indem Sheryl Sandberg, ehemalige COO von Meta, mehrere Augenzeugen interviewt. Freigelassene Geisel, Ersthelfer, medizinische und forensische Experten sowie Überlebende der Hamas Massaker kommen darin zu Wort. Augenzeugen, die bisher ungehört waren, berichten von ihren Eindrücken und schildern eindrücklich, welches Leid den Opfern, ja, ganz Israel angetan wurden.
Hier geht es zum Trailer der Dokumentation:
https://www.screamsbeforesilence.com/#trailer
Worum geht es?
Es geht um das sogenannte Massaker von Re’im, welches ganz klar als Terrorakt der Hamas benannt werden muss. Radikale Islamisten ermordeten 364 Menschen während eines Musik – Festivals. Das Nova Festival, oder auch Supernova Sukkot Gathering, war ein friedliches Zusammenkommen und Feiern des Lebens, der Musik und der Freiheit. Eigentlich sollte das Festival das jährliche Laubhüttenfest (Sukkot) friedlich abschließen, wurde dann aber zum Albtraum Israels.
Um 6.30 am Morgen des 7. Oktobers konnten die rund 4000 Besucher des Festivals einen roten Alarm, also einen Raketenalarm, durch die Hamas wahrnehmen. Leider ist das derzeit in Israel aber nichts Ungewöhnliches, weswegen der Alarm auf dem Festivalgelände keine große Besorgnis erregte. Wenig später schlugen die Raketen allerdings ein. Der Apell zum Verlassen des Geländes ertönte, wobei die Flucht von etwa 50 bewaffneten Männern der Hamas in ihren Pick-Ups sowie weiteren Männern auf Motorrädern oder Gleitschirmen verhindert wurde. Die ersten Schüsse fielen von der Straße aus und trafen mehrere Menschen, die sofort starben. Die Sicherheitskräfte waren auf einen militärischen Angriff nicht vorbereitet, sodass es dann in der Nähe des Kibbuz Re’im zum terroristischen Überfall kam, bei dem auch 40 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Der Terror
Der Versuch zu Fuß oder in Autos zu fliehen, wurde durch Schüsse unterbunden. Die Straßen wurden kontrolliert, alle möglichen Verstecke wurden nach Menschen durchsucht. Wer gefunden wurde, musste mit seinem Leben bezahlen. Frauen wurden zuvor auf brutalstem Wege gefoltert und vergewaltigt, bis die Schüsse und der damit verbundene Tod sie verstummen ließen. Auf dem Festivalgelände überlebte fast niemand. Bilder des Geländes nach dem Angriff zeigen ausgebrannte Autos und Überreste der Folterung. Überall lagen tote Körper. Teilweise waren die Leichen nicht mehr zu identifizieren, da sie in Stücke zerschnitten wurden.
In „Screams before silence“ berichtet eine Überlebende des Angriffs, dass sie sich während des Angriffs unsicher war, was da gerade passierte, nur dass etwas Grauenvolles passiert. Sie hörte langanhaltende Schreie von Frauen, die erst durch einen Schuss beendet wurden.
Ein weiterer überlebender Mann beobachte, wie sich mehrere Männer im Halbkreis um eine Frau, ihre Hose halb runterzogen, stellten und sich an ihr vergingen. Aus Furcht musste er wegsehen, doch als er wieder hinsah, erkannte er, dass die Frau bereits verstorben war. Zu seinem Entsetzen hinderte das die Männer aber nicht darin, die Leiche der Frau weiterhin zu vergewaltigen.
Das israelische Militär griff zu spät ein, erst Stunden später erreichten sie das Festivalgelände. Nach Stunden der Verletzung kam immer noch keine Hilfe. Die Hamas wusste sich unbeobachtet, was sie veranlasste, alles zu tun, was die Männer wollten.
Die Nachwirkungen
Nach der ersten Befreiung der Geisel ließ sich medizinisch und psychologisch schnell feststellen, dass die weiblichen Gefangenen mehrfach sexuell missbraucht wurden. Die Möglichkeit von Terror-Schwangerschaften wird mit den Opfern systematisch aufgearbeitet und begleitet. Amit Soussana, welche 55 Tage als Geisel von der Hamas gehalten wurde, berichtete:
„Es machte mir in diesem Moment nichts aus, zu sterben. Vermutlich wäre es mir lieber gewesen in dieser Situation.“
Die Hamas hingegen nutzte das Massaker als Propaganda und veröffentlichte Videos von den Gräueltaten, in denen unter anderem auch der Leichnam der Deutsch-Israelin Shani Louk zu sehen war.
Es scheint eine Art System der Entmenschlichung und des Terrors dahinterzustecken, zu den die Anhänger der Hamas instruiert worden sind. So soll es klare Anweisungen gegeben haben, so viele Frauen wie möglich zuerst zu vergewaltigen und dann zu töten. Das klare Ziel war die Entmenschlichung der Opfer, sodass mehrere Kopfschüsse das Gesicht so stark entstellen sollten, dass die betroffene Person der Familie nicht mehr gezeigt werden konnte. Es gibt Verhöraufzeichnungen von Hamas Anhängern, die all das bestätigen.
„Der zerstörte Körper einer Frau symbolisiert den zerstörten Körper der ganzen Nation.“, interpretiert eine Überlebende in der Dokumentaion.
Obwohl es eine belastende Anzahl an Beweisen gibt, wurde dieser Terrorangriff von Menschenrechtsgruppen und internationalen Gruppen kaum beleuchtet und untersucht. Die israelische Polizei bestätigte über 200.000 visuelle Beweise sowie 2000 Zeugnisse und substanzielle Nachweise der Vergewaltigungen. Die Politik, die Wissenschaft und die Medien blieben leise. Hin und wieder wurde ein kurzer Bericht veröffentlicht, doch die Ausmaße des Grauens und der Unmenschlichkeit, die die Opfer erleben mussten, blieb lange Zeit verborgen.
Zurecht klagten im Januar 2024 42 Überlebende des Terrorangriffs eine Schadensersatzklage von 50 Millionen Euro in Israel ein, da den staatlichen Sicherheitsorganen Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist.
Screams before Silence
Viele der überlebenden Opfer begannen erst über ihre Erlebnisse zu sprechen, als ihnen vorgeworfen wurde, dass das alles nie passiert sei. Es brauchte die Berichte der Augenzeugen, die nun zu den Augen und den Mündern der Opfer wurden.
Die Zeugen der Dokumentation appellieren an jeden Zuschauenden: „Wir müssen laut werden und sagen: Wir werden deine Geschichte tragen, wir werden dein Zeugnis tragen. Du wirst nicht vergessen und auch nicht das, was dir passiert ist.“
In Gedenken an die Opfer, die grundlos von der Hamas gefoltert und getötet wurden, dient das Festivalgelände seit Januar 2024 als Gedenkstätte. Die Angehörigen der Opfer pflanzten Bäume und hefteten ihre Bilder an die Bäume.
Die Doku endet damit, dass sich die Reporterin Sheryl Sandberg selbst auf den Stuhl der Zeugen setzt und impliziert damit, dass jeder zum Opfer gemacht werden kann. Sie appeliert an jeden, dass man das Unakzeptierbare niemals akzeptieren darf. Jeder, der die Dokumentation „Screams before Silence“ gesehen hat, wird selbst zum Zeugen dieses Terrors.
„We might never know who screamed. Screamed, and then turned silent. But the screams will echo forever.”
Hier geht es zum ganzen Film:
https://www.screamsbeforesilence.com