„Ohne Israel wird es auch kein Europa mehr geben“
Der Hamburger Strafverteidiger Gerhard Strate reflektiert in einem Gastbeitrag im Hamburger Abendblatt am 25. Oktober 2024, warum eine positive Haltung gegenüber Israel nicht nur begründet, sondern auch notwendig sei.
Es wird deutlich, dass er die deutsche Nahostpolitik kritisiert, da diese aus seiner Sicht auf jahrzehntelangen Fehleinschätzungen beruhe. Laut Strate sei das Verhältnis Deutschlands zu Israel bis heute von einer ambivalenten Haltung geprägt: Einerseits werde an die Opfer des Holocaust erinnert, andererseits würden deutsche Medien und die Politik dem heutigen Israel oft mit einem zurückhaltenden „Ja, aber“ begegnen. Er zeigt auf, dass Israel stark kritisiert und infrage gestellt werde, wie es sonst kaum bei anderen Ländern der Fall sei.
Strate beleuchtet die Folgen dieser Haltung, die aus seiner Sicht seit dem Münchner Olympia-Attentat 1972 tief in die deutsche Politik eingebrannt sei. Nach dem Angriff der palästinensischen Terrorgruppe „Schwarzer September“ auf israelische Athleten während der Olympischen Spiele, entschied sich die Bundesregierung, die überlebenden Attentäter im Rahmen einer Flugzeugentführung freizulassen – eine Entscheidung, die er als „ersten Kotau“ vor dem islamistischen Terrorismus beschreibt. Statt die Täter juristisch zu verfolgen, wählte Deutschland den Weg des geringsten Widerstands. Strate sieht darin den Ursprung einer Politik, die seitdem eher beschwichtigt als handelt.
Die Auswirkungen dieser Strategie würden sich laut Strate bis heute zeigen: Deutschland, und auch Europa, würden klare Positionen gegenüber dem Terror meiden und würden darauf hoffen, durch Kompromisse in Sicherheit zu bleiben. Dabei, so Strate, übersehe Europa die zentrale Rolle Israels im Kampf gegen extremistische Kräfte im Nahen Osten. Ohne Israel, argumentiert er, könne Europa langfristig nicht sicher bestehen. Strate plädiert dafür, dass Deutschland seine zurückhaltende Einstellung gegenüber Israel aufgibt und klar erkennt, dass Israels Sicherheit auch die eigene Zukunft betrifft.
Denn, und so sein Abschlussplädoyer: „Wir sollten schnellstens erkennen, dass es ohne Israel auch kein Europa mehr geben wird!“
Quelle:
https://www.abendblatt.de/epaper/?redirect_url=https%3A%2F%2Femag.abendblatt.de%2Ftitles%2Fhahamburg%2F10767%2Fpublications%2F1775%2Fpages%2F6%2Farticles%2F2143676%2F6%2F4