Zwei Purim-Feste für Sarajevo?

Das Fest, das am vergangenen Montag und Dienstag Juden weltweit begangen haben, ist jedes Jahr ein riesen Gaudi: Nach dem Brechen des sog. Esther-Fastens am Tag zuvor werden Kostüme angezogen und Geschenke verteilt, es wird gegessen und gelacht und gerne auch Wein getrunken. Für die meisten jüdischen Menschen gilt Purim als beliebtes, aber nur ein Mal pro Jahr stattfindendes Familienfest – nicht so für die jüdische Gemeinde in Sarajevo in Bosnien.

Hier wird seit ca. 200 Jahren ein weiteres Purim-Fest gefeiert, genannt „Purim de Saray“. Einer Legende zufolge sollen sich die jüdischen, christlichen und muslimischen Bewohner Sarajevos zusammengetan haben, um jüdische Mitmenschen zu befreien: Ein korrupter osmanischer Pascha hatte den Oberrabbiner Moshe Danon und weitere Gemeindeglieder gefangengenommen, um Lösegeld von der jüdischen Gemeinde zu erpressen. Gemeinsam schafften es die Bewohner, die Juden zu befreien, was zum Anlass des zweiten Purimfestes im Monat Cheschwan (fällt in den Oktober/November) geworden sein soll.

 

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