Der schwierige Kampf gegen islamistischen Antisemitismus in Hamburg

Dem Touristen oder Besucher Hamburgs scheint sie oft eines der exotischsten und schönsten Gebäude zu sein: Die berühmte blaue Moschee ist im typisch orientalischen Stil errichtet und aufwendig mit Mosaiken verziert. Wer schon mal in Israel war, den mag sie sogar leicht an den Felsendom erinnern. Allerdings steht das schöne Gebäude bereits seit 1993 durch den Verfassungsschutz unter Beobachtung– oder eher das, was in ihm geschieht: Umstrittene Lehrer verbreiten hier schon lang ihre teilweise radikal islamischen Ideen und das hier ansässige Islamische Zentrum Hamburg (IZH) verbreitet eindeutig antisemitische und judenfeindliche Parolen.

In den Jahren 2018 und 2019 verfasste der Verfassungsschutz Berichte über islamistische Züge des Trägervereins der Mosche. In diesem Zuge ist sie auch als „Gruppierung/Organisation des Islamismus“ eingestuft worden. Spätestens 2021 war auch die Hamburger Behörde für Inneres davon in Kenntnis gesetzt worden, dass der Verein antijüdische Schriften veröffentlicht: Laut dem Buch „Der islamische Staat“ wollten etwa „Zionisten und ihre Hintermänner“ die Weltherrschaft an sich reißen, sie seien eine „verschlagene, listige und emsige Bruderschaft“, die deshalb ihr Ziel wohl auch erreichen könnte.1Zitiert nach dem Artikel in der Jüdischen Allgemeinen, siehe Quellenangaben. Der Verein wurde 1953 von iranischen Einwanderern begründet und die Verbindung zur iranischen Regierung und ihren antisemitischen und radikalen Ansichten scheint nie abgerissen zu sein. So wurde beispielsweise der stellvertretende Leiter des Vereins wegen Verbindungen zur Terrororganisation Hisbollah aus Deutschland ausgewiesen.

Das Zentrum selbst hat schon Ende 2020 Klage gegen die vom Verfassungsschutz erhobenen Vorwürfe eingereicht. Nach Jahren des Wartens hat nun der Prozess begonnen, den die jüdische und politische Welt Deutschlands vom Ablauf her genauestens im Auge behalten wird.

  • 1
    Zitiert nach dem Artikel in der Jüdischen Allgemeinen, siehe Quellenangaben.

 

Zurück
  • 1
    Zitiert nach dem Artikel in der Jüdischen Allgemeinen, siehe Quellenangaben.