Anschlag an Jom Kippur auf die Hagener Synagoge vereitelt

Während sich weltweit jüdische Gemeinden zum Gebet trafen, um am Erew Jom Kippur (dem Abend, an dem der Versöhnungstag beginnt) den Feiertag mit einem besonderen Gottesdienst zu begrüßen, blieb die Hagener Synagoge gesperrt. Der Grund: Am Nachmittag des 15. September war die Polizei über einen geplanten Anschlag auf die Synagoge am Hohen Feiertag informiert worden.

Ein 16-jähriger Syrer soll auf Social-Media-Kanälen über ein Attentat, das er geplant habe, geschrieben haben. Die Polizei wurde von einem ausländischen Partnerdienst darüber informiert. Es wurden sofort Maßnahmen zum Schutz der jüdischen Gemeinde der Stadt Hagen ergriffen: Die Dortmunder Polizei, die in solchen Fällen die Zuständigkeit hat, rückte mit einer Hundertschaft aus und umstellte die nahe Umgegend der Gemeinde, sodass niemand unbemerkt hinein- oder hinausgelangen konnte. Anwohner wurden von Polizisten zu ihren Häusern begleitet.

Nach dem Anschlag auf die Haller Synagoge an Jom Kippur vor zwei Jahren, als ein Rechtsextremist in das jüdische Gotteshaus einzubrechen versuchte und zwei Menschen auf der Straße erschoss, reagierten die Behörden nun schnell. Der 16-Jährige und mehrere Bekannte wurden festgenommen und verschiedene Häuser durchsucht. Laut einer Meldung von dem Anwalt des möglichen Attentäters soll die Suche jedoch ergebnislos geblieben sein und sein Mandat solle bald freigelassen werden. Die Staatsanwaltschaft hingegen beantragte einen Haftbefehl gegen den 16jährigen Syrer.

 

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