Besondere Fracht aus der Antike gefunden

Mitte Mai wurde an Israels Küste wieder eine besondere Entdeckung gemacht: Ein israelischer Schwimmer stieß im Mittelmeer vor dem Ort Bet Jannai (nördlich von Netanja) auf antike Marmorartefakte, die geschätzt insgesamt 44 Tonnen Gewicht ausmachen. Anscheinend, wie die israelische Altertumsbehörde (IAA) mitteilte, handelt es sich um die Ladung eines römischen Handelsschiffes, das an der Küste in einem Sturm in den flachen Gewässern unterging. Einige der Architekturelemente konnten auf ein Alter von 1800 Jahren geschätzt werden. Der Hauptteil der untergegangenen Ladung besteht aus bis zu sechs Meter langen Marmorsäulen und verzierten Kapitellen. Man vermutet, dass sie wohl für den Ausbau eines Tempels oder eines Theaters geliefert werden sollten.

Das Besondere an dem Fund: Manche sind unbearbeitet, manche teilweise verziert. Die Forscher entnehmen daraus Informationen darüber, ob in der Antike Architekturelemente bearbeitet oder unbearbeitet an den Bestimmungsort geliefert wurden. Solch ein Bestimmungsort war vermutlich einer der großen Häfen der südlichen Levante wie etwa Aschkelon, Gaza oder auch Alexandria.

Die IAA vermutet, dass das Schiff wohl über Jahrhunderte im Meeresboden verdeckt war und erst durch jüngere Stürme freigelegt wurde. Berechnungen zufolge soll die Ladung weit größer gewesen sein als der heutige Fund und ca. 200 Tonnen Gut umfasst haben. Die Güter stammten wohl aus der Ägäis, dem Schwarzen Meer, der Türkei oder Griechenland.

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