Bombardierung des Denkmals von Babyn-Jar

Hier fand eins der grausamsten Massaker der Nationalsozialisten während des Holocaust statt: Nachdem die deutschen Truppen die heutige ukrainische Hauptstadt Kiew erobert hatten, brachten SS-Truppen im September 1941 insgesamt 33.771 jüdische Menschen aus der Stadt und ihrer Umgebung zur Schlucht Babyn-Jahr, erschossen sie und verscharrten die kaum zu zählenden Leichen. Im angrenzenden Waldstück ermordeten die Nazis ebenfalls zehntausende Russen, Ukrainer, Roma und andere Menschen.

Das dort errichtete Denkmal steht in dem Gebiet, das ebenfalls Angriffsziel russischer Raketen war, die in großen Zahlen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew abgefeuert wurden. Der ukrainische Politiker Andriy Yermak bezeichnete dies als einen Angriff auf die Opfer des Holocausts, die damit zum zweiten Mal getötet würden. U.a. geriet wohl ein Gebäude in Brand, in dem ein Museum zur Gedenkstätte eingerichtet werden sollte. In diesem Gebäude sollte über die Unterdrückung des Gedenkens an den Holocaust durch die Sowjetunion unterrichtet werden. So sei dort etwa auf der Schlucht selbst eine Müllkippe statt eines Denkmals entstanden und der jüdische Friedhof, auf dem sich die Opfer vor ihrer Ermordung einfinden mussten, sei Bauplatz eines Fernsehzentrums geworden. Anstatt einen Ort des Gedenkens an die Opfer der Shoah zu errichten, hätte die sowjetische Regierung 1976 dort ein martialisches Denkmal für die Soldaten der Roten Armee platziert. Erst Jahre später wurden an der Stelle verschiedene Denkmäler eingerichtet, u.a. eine große Menorah zur Erinnerung an die jüdischen Opfer.

 

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