Al-Quds-Tag als Zeichen der Vielfalt?

In den letzten Jahren wurde viel über den Al-Quds-Tag gestritten: Jedes Jahr findet in Berlin am Kurfürstendamm gegen Ende des Rammadan eine Demonstration statt, die die Befreiung von Al Quds (arab. Name für Jerusalem) von der „israelischen Besatzung“ fordert. Wäre es eine friedliche Demonstration, würde sie wohl in den Bereich der Meinungsfreiheit fallen. Aber seit langem schon kommen bei der Demo radikale Muslime und Einwanderer aus muslimischen Ländern sowie Feinde des jüdischen Staates und Holocaust-Leugner jeder Couleur zusammen. Es werden nicht nur antisemitische Parolen geschrien und auf Plakaten herumgetragen, sondern auch Flaggen von Israel und den USA verbrannt.

Nachdem es im vergangenen Jahr still um den umstrittenen Al-Quds-Tag wurde, weil er wegen der Pandemie abgesagt werden musste, werden nun wieder Stimmen laut: Denn die Berliner Polizei listet laut Medienberichten den Tag im sog. „Kalender der Vielfalt“, in dem sonst eigentlich nur Feste der verschiedenen Religionsgemeinschaften stehen, auf. Als Politiker gegen die Gleichsetzung des Al-Quds-Tags mit Feiertagen, so auch jüdischen, die im Kalender aufgelistet sind, aufstanden, meldete sich die Polizei zu Wort: Der Kalender solle nur einen Überblick über die Tage geben, die relevant für die Arbeit der Polizei seien. Mittlerweile wurde der Kalender aus dem Internet entfernt und wird aktuell überarbeitet. Der Pressesprecher versicherte, dass der Kalender keine Meinung der Polizei wiedergebe.

 

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