Fußballverein arbeitet NS-Vergangenheit auf

In einem Nebengebäude auf dem Gelände des 1. FC Nürnberg stieß ein Hausmeister auf einen besonderen Fund: mehrere alte Kisten, in denen sich 12.000 Karteikarten der Mitglieder aus der Zeit zwischen 1928 bis 1955 befanden. Darunter wurden die Karten von 143 Menschen gefunden, deren Austritt im Jahr 1933 verzeichnet wurde – weil sie jüdisch waren.

Der 1. FC Nürnberg hat eine dunkle Geschichte in der NS-Zeit: Am 9. April gab er mit anderen Vereinen aus Süddeutschland seine Unterstützung Adolf Hitlers bekannt ebenso wie die Ankündigung, dass jüdische Menschen aus dem Verein ausgeschlossen werden sollten. Am 27. April ´33 wurde dies umgesetzt, tags darauf die Briefe versandt, in denen den Mitgliedern angekündigt wurde, dass der Ausschluss ab dem 1. Mai wirksam wäre. Dazu veröffentlichte der Verein eine eigene Stellungnahme zur „Judenfrage“.

Nun will der Verein seine Geschichte wirksam aufarbeiten: Es wurde ein Antrag gestellt, nach dem die damals ausgeschlossenen jüdischen Mitglieder nun wieder aufgenommen werden sollen. Es soll weiterhin Recherche betrieben werden, um die Geschichten und Biografien der früheren jüdischen Mitglieder zu erforschen und ihr Schicksal öffentlich zu machen.

 

Eine öffentliche Stellungnahme des Vereins und Vorstellung der Funde während einer Pressekonferenz finden Sie hier!

 

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