Zwischen Heimatwunsch und antisemitischer Realität Teil 1 – die Identitätssuche der Halberstädter Juden
Halberstadt hat dem touristischen Besucher viel zu bieten: Kurz hinter der ehemaligen Grenze, die einst Ost- von Westdeutschland trennte, liegt das „Tor zum Harz“, das mit zahlreichen alten Bauten als Zeugen der Geschichte den Besucher in die Vergangenheit entführt. Dennoch kann die schöne Fassade nicht die leidvolle Geschichte dieser Stadt überdecken, die sich dahinter verbirgt – denn es lebten nicht nur Christen verschiedener Konfessionen in Halberstadt, sondern auch Juden.
Die Geschichte der Halberstädter Juden ist sehr gut erforscht und erzählt viel von ihrem Schicksal. Sie kann geradezu exemplarisch für das jahrhundertelange Ringen der deutschen Juden um Akzeptanz und Anerkennung von nicht-jüdischen Bürgern und Regierungen stehen. Dabei erfuhren sie nur wenig und nur zeitweise Unterstützung, bis schließlich der grausame Höhepunkt unter der nationalsozialistischen Diktatur erreicht wurde – wie in ganz Deutschland und vielen Nachbarländern.
Doch Halberstadt scheint ein Beispiel für eine erfolgreiche Aufarbeitung dieser dunklen Seite der Geschichte zu sein: Es gibt etwa das „Berend Lehmann Museum“ und die „Moses Mendelssohn Akademie“, viele historische Stätten wie Synagogen, Häuser und Friedhöfe, die erhalten und gepflegt werden, sowie Denkmälern und Hinweisschildern. Die Aufarbeitung scheint – vor allem im Verhältnis zu anderen deutschen Städten – vorbildhaft gelungen. Doch kann es eine wirkliche Aufarbeitung der jahrhundertealten jüdischen Geschichte in Deutschland, die nach all ihren Rückstößen und schmerzhaften Einschnitten zu einer tiefen Versöhnung zwischen Juden und nicht-jüdischen Deutschen führt, tatsächlich geben?
In diesem ersten Teil der neuen Reihe „Zwischen Heimatwunsch und antisemitischer Realität“ wird die Geschichte der Halberstädter Juden, ihr Ringen um Akzeptanz und eine deutsche Heimat nachverfolgt. Schließlich muss sich der Leser der Frage stellen, ob und wie eine Aussöhnung möglich ist. Den vollständigen Artikel finden Sie hier:
Zwischen Heimatwunsch und antisemitischer Realität (Teil 1) Zurück