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Jobst Bittner: Die Decke des Schweigens zerbrechen – Aufbruch ins Leben

9. November 2013

 

„Siehe, ich will die Sünde des Landes wegnehmen an einem einzigen Tag“. Mit diesem Vers aus Sacharja 3,9 beginnt das eindrückliche Video von TOS Ministries, mit dem Jobst Bittner seinen Vortrag am Samstagvormittag beginnt und welches am Beispiel der Ukraine zeigt, wie sich Wege des Todes in Wege des Lebens verwandeln: Auf denselben Straßen, auf denen 1944/45 mehrere hunderttausende KZ-Häftlinge während der so genannten „Todesmärsche“ starben, gehen nun während der „Märsche des Lebens“ Hand in Hand die Nachkommen von Naziverbrechern oder -mitläufern mit Holocaustüberlebenden und deren Nachfahren und proklamieren so den Sieg der Versöhnung und des Lebens über den Tod.

An den Anfang seines Vortrages über die Notwendigkeit der Buße stellt Bittner den Satz aus Mt 24,39, mit dem die nichtsahnenden Menschen kurz vor der Sintflut beschrieben werden: „Und sie merkten nicht, was geschah.“ Für ihn steht diese Beschreibung sinnbildlich für die heutige Generation, die die Zeichen der Zeit ebenfalls nicht zu deuten wisse. Für den Buchautoren und Theologen Bittner sind die Jahre 2013 bis 2015 ein „besonderes Zeitfenster Gottes“. 70 Jahre nach der Kapitulation der Deutschen möchte Gott ihm zufolge ein neues Segenskapitel aufschlagen und unserem Land eine zweite Chance geben, indem er ihm zuvor eine Zeit der Reinigung und Aufarbeitung ermöglicht. Diese Gelegenheit müssten wir ergreifen, damit die Gnadenzeit – die auch Benjamin Berger betonte – nicht an uns vorbeigehe und wir stattdessen eine Zeit des Gerichts heraufbeschwören. Es liege an uns.

„Die Decke des Schweigens“

Bittner sieht sich sozusagen als Prophet, der sein Volk warnen will, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Denn dies sei noch nicht geschehen. Die Menschen verspüren wie zu Noahs Zeiten nicht das Bedürfnis, Buße für die Vergangenheit zu tun. Auf diese Art würden normale Menschen zu Tätern und eine Decke der Finsternis bzw. des Schweigens (so der Titel seines 2011 erschienenen Buches) lege sich auf das Volk.

Man kann sich angesichts dieser mahnenden Worte der Frage nicht erwehren, ob der Noah-Vergleich ein adäquater ist: Die Menschen zur Zeit des Sintflut sowie die in Mt 24 beschriebenen haben nicht die Buße für eine bestimmte Haltung oder ein Verbrechen, sondern schlichtweg die Hinwendung zu Gott verpasst und wurden bzw. werden deshalb vom Gericht überrascht. Bei aller Notwendigkeit der deutsch-jüdischen Versöhnung handelt es sich hier nicht um die über allem stehende Versöhnung mit Gott, die über Heil oder Unheil entscheiden wird. Es sei denn, man setzt das jüdische Volk mit dem Gott (der Juden) gleich und behauptet mit Benjamin Berger und anderen, an der Haltung zum Volk Gottes entscheide sich das ewige Heil eines Menschen. Dies führt allerdings zu weit.

Ungeachtet der aufkommenden Fragen liefert Bittner nun eine wegweisende Analyse der Nazi-Zeit und ihrer andauernden Auswirkungen. Dafür dass „normale“ Menschen zu einem Teil eines dämonischen Systems werden könnten, sei der Nationalsozialismus das beste Beispiel, betont er, und zitiert Obadja 1,11 als Beispiel für die Sünde des „Zusehens“: „Zu der Zeit, als du dabeistandest und sahst, wie Fremde sein Heer gefangen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst auch du wie einer von ihnen.“ Dies überträgt er relativ schnell auf die deutsche Geschichte. Auch die, die „nur“ mitgemacht haben, seien also in Schuld verstrickt, welche wiederum an deren Nachkommen weitergegeben werde. Dies betrifft demnach uns alle.

Daher rührt nun auch Bittners Forderung nach einer flächendeckenden Buße: Nicht allein die Nachkommen von eindeutigen Tätern, sondern auch die der Millionen Mitläufer seien aufgefordert, um Vergebung zu bitten. Im Folgenden erläuert der Autor deshalb die vier Ebenen der „Decke des Schweigens“:

1. die persönliche Ebene

2. die familiäre Ebene

3. die kirchliche Ebene

4. die der Städte und Nationen

Dabei handele es sich seiner Aussage nach bei Buße um mehr als eine einmalige Bitte um Vergebung – es sei ein Lebensstil der Umkehr. Dazu gehöre auch, aus der Vergangenheit zu lernen, mahnt der Redner, und schiebt einen geschichtlichen Exkurs über die Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland ein. Die Zeit zwischen dem Kaiserreich und der Weimarer Republik war bereits von einem speziellen juden- wie slavenfeindlichem Klima geprägt, das die Ideologie der Volksgemeinschaft zum Leitbild hatte, das heißt, die Einheit eines rassisch und ethnisch „reinen“ Volkes. Der Nationalsozialismus als Gesinnungsgemeinschaft fand schnell Anklang, zumal er neben der äußerlichen Attraktivität durch Fackelmärsche und ähnliche Aktionen viele Vorteile versprach: Wer dazugehörte, war Teil des nationalen Aufstiegs und sicher vor Ausgrenzung und Vernichtung. Wer sich dem nicht anschloss, war ein Außenseiter. Die Exklusion der Juden war also bereits vor der offiziellen Arisierung in vollem Gange. Die Bevölkerung war schon antisemitisch geprägt und wurde so zum wiederspruchslosen Befürworter eines dämonischen Systems, das besagte, dass Juden nicht zur Volksgemeinschaft gehörten. Hier, so Bittner, begann das Schweigen einer gesamten Nation. Aufgrund der Attraktivität der nationalsozialistischen Erziehung, die in vielen Teilen auch positiv wahrgenommen wurde, sagen heute viele: Es gab auch Gutes. Deshalb falle bis heute so vielen der – durchaus korrekte – Begriff der „Täter-Generation“ so schwer.

Dann spricht Bittner von den Soldaten, bei denen das Phänomen des Schweigens besonders zum Tragen kommt. Millionen deutscher Wehrmachtssoldaten kehrten von der „Vernichtungsmaschinerie“ als Mörder zurück – und schwiegen, verdrängten die Bilder, die Verletzungen, die Schuld. Ein dichter Nebel lag über den Familien, die nicht in der Lage waren, über das Erlebte zu reden. Diese Verschlossenheit vor jeder Emotion und Verarbeitung habe seelische Langzeitwirkungen, die bis ins hohe Alter reichen, erläutert der Theologe richtig. Drei Viertel der deutschen Familien seien aufgrund der Vergangenheit von Blockaden, Beziehungsstörungen und ähnlichem betroffen. Wenn diese Zahl stimmt, dann ist es allein aus psychologischer Sicht unerlässlich, das Schweigen zu brechen, wenn eine gesunde Gesellschaft entstehen soll.

Doch Bittner spricht nicht in erster Linie von Psychologie, sondern von Theologie, und deshalb steht bei ihm der Schuldaspekt im Vordergrund: „Schwere Schuld wird an Nachkommen weitergegeben“, besage die Bibel. Wahrscheinlich bezieht er sich damit auf das Heimsuchen der „Missetat der Väter bis ins dritte oder vierte Glied an den Kindern“ aus den Zehn Geboten (2. Mose 20,5). Ein solcher Generationentransfer werde in der Fachwelt nicht länger bestritten. Hier vermischt Bittner allerdings – zu leichtfertig – die geistliche mit der psychologischen Ebene: Dass durch Traumata und ähnliche Kriegserlebnisse bestimmte Lasten an die Kinder weitergegeben werden, heißt noch nicht, dass auch die damit zusammenhängende Schuld weitergereicht wird. Bittner geht noch weiter und spricht von einer „unbereinigten anti-jüdischen Haltung“, die in unserem Land vorherrsche. Heißt das: Wenn mein Opa antisemitische Ressentiments hegte und darüber in meiner Familie geschwiegen wurde, ist wahrscheinlich, dass auch ich Vorbehalte gegen Juden hege, über die ich Buße tun muss?

Auf der Ebene der Städte und Nationen illustriert Bittner diese These nun am Beispiel Tübingens: Dort habe es nur 120 Jahre lang jüdisches Leben gegeben. Die Universität wurde von Antisemiten gegründet – Tübingen war eine Schmiede des Nationalsozialismus, die Bittners Zahlen zufolge durch die Ausbildung von 300 Kriegsverbrechern 700.000 tote Juden auf dem Gewissen hat. Dieser Stadt der Mitläufer gelte folgendes Reden Gottes: „Das Schweigen eurer Väter ist in euch.“

Jobst Bitter am Samstagvormittag

Wieder vermischt der Theologe, indem er Gott sprechen lässt, die geistliche Schuldfrage mit der in vielerlei Hinsicht notwendigen Vergangenheitsbewältigung und -aufarbeitung. Für ihn ist jede Veränderung und Transformation in Städten auf das Zerbrechen der Decke des Schweigens zurückzuführen. Diesbezüglich erwähnt er, dass es in unserem Land in den letzten fünf bis acht Jahren eine beispiellose „Welle der Aufarbeitung“ gegeben habe: Die historische Auftragsforschung der Bundesforschung boome in Bezug auf die Aufarbeitung des Nationalsozialismus, es würden zahlreiche Fernsehsendungen und Zeitungsartikel veröffentlicht, Sigmar Gabriel spreche von der „Schuld seines Vaters“ und laut Bundespräsident Gauck müsse man die „Schuld beim Namen nennen“.

Mit den Märschen des Lebens möchten Bittner und seine Organisation dazu beitragen. Die Todesmärsche stehen für ihn exemplarisch für das Schweigen, da niemand sagen könne, er habe die 750.000 marschierenden KZ-Häftlinge und die von ihnen zurückgebliebene Blutspur nicht gesehen oder davon gehört.

Es berührt, wenn der Buchautor von seinen Erfahrungen bei den Märschen des Lebens berichtet. Wir hören von Rose Price, einer Holocaust-Überlebenden, die sechs verschiedene Konzentrationslager durchlaufen hat. Sie kam mit vielen anderen Juden zu einem Marsch des Lebens – trotz ihrer aller Angst vor dem Land, der Sprache und all den Erinnerungen an ihre Leidenszeit. Sie kamen und die Nachkommen von SS-Offizieren wuschen ihnen die Füße. Rose, die seit ihrem 16. Lebensjahr nicht mehr geweint hatte, weinte. Ihr Herz wurde geheilt.
In Ungarn brachte bei einem „Marsch des Lebens“-Seminar ein Jude, dessen Vater als Nazi selbst Juden getötet hatte, diese Schuld an das Kreuz – obwohl er nie messianisch gewesen war – und lud daraufhin Jesus in sein Leben ein.

Marsch des Lebens in Polen

Diese Lebensmärsche verbreiten sich in der ganzen Welt: Ukraine, Litauen, Polen, Lettland, selbst in den USA gibt es den „march of remembrance“. Die New York Times berichtete Bittner zufolge einmal mit dem Titel: „Ehemalige Nazi-Stadt bittet um Vergebung.“ Diese Geschichten, von denen Bittner sicherlich zahlreiche erzählen könnte, sollten uns immer wieder den Wert und die Notwendigkeit, ja die Dringlichkeit der Versöhnung vor Augen führen. Inwiefern die geistliche Frage nach der durch eigene Buße zu tilgende Schuld der Vorfahren dann noch eine Rolle spielt, könnte und müsste diskutiert werden.

Wie sollte es anders sein, auch Bittner beendet seinen Vortrag mit einer Warnung: „Ein neuer Antisemitismus blüht in Europa auf.“ So hegten 20% der Deutschen antijüdische Haltungen – innerhalb der Kirche noch mehr. Damit spielt Bittner vermutlich auf den 2012 erschienenen Antisemitismusbericht an (erhältlich hier), nach dem jeder fünfte Deutsche latente antisemitische Neigungen hege. (Mit dem erhöhten Vorkommen von Antisemitismus in der Kirche meint Bittner evtl. die Aussage des Berichts, nach der im Jahr vor der Studie „11,3 Prozent der Katholiken, 7,7 Prozent der Protestanten und  6,4 Prozent der Nichtreligiösen antisemitischen Items“ zustimmten; vgl. S. 60 und 90ff.). Laut Bittner stehen wir in unserer ach so toleranten und pluralistischen Welt wieder vor der Entscheidung: Werden wir Teil des Systems und schweigen weiter oder erheben wir unsere Stimme für Israel und gegen den Antisemitismus?

Hier passiert, was so oft passiert: Der Antisemitismus des Dritten Reiches wird gleichgesetzt mit anti-israelischen Äußerungen der heutigen Zeit, die vor allem im linken Lager, aber auch in der unauffälligen Mitte Deutschlands zu finden sind. Sicherlich finden sich in der modernen Israelkritik oftmals antisemitische Stereotype und ist äußerste Vorsicht geboten. Doch mit dem Nazi-Vergleich sollte nicht zu vorschnell um sich geworfen werden – was uns Israel selbst im Februar diesen Jahres in seiner Debatte um den leichtfertigen Gebrauch von Holocaust-Vergleichen nahelegt.

Bittner verbindet hier unmissverständlich die persönliche und familiäre Versöhnung mit dem politischen Einsatz für Israel. Es ist jedoch durchaus denkbar, dass ein Deutscher beispielsweise im Rahmen eines Lebensmarsches einem Holocaust-Überlebenden mit ehrlichen Motiven die Füße wäscht, und dennoch die Politik des Staates Israels kritisch sieht – vielleicht sogar eine pro-palästinensische Gesinnung hat. Eine zu strikte Entweder-Oder-Haltung könnte das Gegenteil bewirken, dass sich niemand mehr mit der Vergangenheit auseinandersetzen möchte, weil damit sofort auch ein politisches pro-israelisches Statement gefordert wird.

Bittner jedenfalls fordert das Publikum auf, aus der Betroffenheit über unsere Vergangenheit und die unserer Familie hinaus einen Marsch des Lebens zu organisieren und so das „Zeitfenster der Gnade“ zu nutzen. Dies ist für ihn die konkrete Erfüllung des „Mach dich auf, werde Licht“ und „Um Zion willen will ich nicht schweigen“ aus Jes 60,1 und 62,1. Wie der Prophet Jesaja nicht schweigen und Gottes Worte an Israel weitergeben wollte, sollen auch wir nicht schweigen über das, was im Dritten Reich passiert ist – eine etwas fragwürdige Allegorie. Vielleicht ist es gar nicht absolut notwendig, die notwendige Vergangenheitsbewältigung unbedingt geistlich zu begründen und biblisch untermauern zu wollen? Denn wie Bittner richtig schließt: „Wir zerbrechen das Schweigen, indem wir Wahrheit aussprechen.“

Dass dies weiterhin in unserem Land von Nöten ist, hat Bittner eindrücklich deutlich gemacht.

 
 

Interview mit Jobst Bittner

 

Lieber Herr Bittner,

für Sie sind die Jahre 2013 bis 2015 eine besondere Zeit der Reinigung und Aufarbeitung, in der sich entscheidet, ob Gott ein „neues Segenskapitel“ aufschlägt oder Gericht schickt. Betrifft dies nur Deutschland oder alle Völker dieser Welt? Wie würde das Gericht aussehen?

Die Kapitulation Deutschlands jährt sich 2015 zum siebzigsten Mal. In diesem Sinn hat dieses Zeitfenster für Deutschland eine besondere Bedeutung. Gleichzeitig ist Deutschland wie alle anderen Nationen ein Teil der Geschichte, die Gott mit Israel schreibt. Gottes Segenshandeln wird immer eine Öffnung und Zuwendung der Herzen zu Jesus bedeuten, Gottes Gerichtshandeln im Gegensatz dazu eine Zunahme der Ungerechtigkeit und das Verfinstern der Herzen und Gemüter im Sinn von Mt 24.

Können Sie das Prinzip der stellvertretenden Buße kurz biblisch-theologisch erläutern und neutestamentlich begründen?

Neben der individuellen Bedeutung der Buße, bei der es sich um einen persönlichen Akt handelt, den niemand für jemand anderen übernehmen kann, gibt es in der Bibel ebenso den kollektiven prophetischen Bußruf (Mt 3,8; Apg 13,24). Wir kommen dem Prinzip der Kollektivschuld in der Bibel näher, wenn wir verstehen, dass für die gesamte Heilslehre die Lehre von der Erbsünde von grundlegender Bedeutung ist. Ihr liegt das Konzept zugrunde, dass die Handlungen eines Einzelnen Auswirkungen auf alle haben. Wir finden das in Röm 5,18-19. Neben den alttestamentlichen Belegen der stellvertretenden Buße z.B in Neh 1,4-7; Esra 9,7 und Dan 9,8.15 ist sicherlich das eindrücklichste Beispiel das stellvertretende hohepriesterliche Gebet Jesu, denen zu vergeben, die ihn kreuzigen (Lk 23,34). Die Frage nach der stellvertretenden Buße habe ich in meinem Buch „Die Decke des Schweigens“ im Kapitel 6 ausführlicher behandelt.

Betreffen die befreienden Folgen stellvertretender Buße vor allem die (verstorbenen) Täter, die Opfer und ihre Nachkommen oder mich selbst? Was geschieht, wenn ich diese Buße versäume?

Die stellvertretende Buße gilt nicht den Verstorbenen, sondern im Sinn von 2. Chr 7,14 den Lebenden und den nachkommenden Generationen. Wenn wir wollen, dass unsere Gegenwart und Zukunft gesegnet wird, dürfen wir so lange nicht ruhen, bis unsere Vergangenheit auf allen Ebenen bereinigt ist.

Bis in wie viele Generationen hinein wird Ihrer Ansicht nach unausgesprochene Schuld weitergegeben und wie lange kann diese welche Auswirkungen auf die Nachkommen haben?

Die Bibel spricht in 2. Mose 20 von den Folgen der Sünde bis in die dritte und vierte Generation. Das entspricht der Beobachtung von Psychotherapeuten, dass es sogenannte transgenerationale Übertragungen bis in die vierte Generation geben kann.

Betrifft Ihre Betonung der stellvertretenden Buße insbesondere an dem jüdischen Volk begangene Sünden oder ist sie für andere Sünden gleichermaßen relevant?

Ich entdecke die stellvertretende Buße auf drei Ebenen: 1. die persönliche Ebene, 2. die familiäre Ebene und 3. die Ebene von Städten und Nationen. Schuld kann vor Gott nicht aufgewogen werden und wird ohne Erlösung Jesu immer Tod hervorbringen (Röm 6,23). Dabei scheint die am jüdischen Volk begangene Sünde vor Gott ein besonderes Gewicht zu haben (1. Mose 12,3). Ich habe immer wieder erlebt, wie stark die Auswirkungen der Schuld gegenüber dem jüdischen Volk auf einer Familie liegen können – und wie einfach ein Joch über einer Familie durch stellvertretende Buße und das Erleben der Gnade Jesu zerbrechen kann. Ich kann jeden Leser nur ermutigen, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen, um für das neue Segenskapitel Gottes gut gerüstet zu sein.

Herzlichen Dank für das Interview!

Für ausführlichere Antworten auf diese und andere Fragen siehe Jobst Bittner, Die Decke des Schweigens. (Das Buch ist u.a. hier erhältlich: http://www.diedeckedesschweigens.de/kaufen/.)

 

 (jp)

 
 
 
Fotos:
 
Bittner: © 2013 Gemeinde und Israel; Marsch des Lebens Polen: Screenshot aus https://www.youtube.com/watch?v=2-7StHJ5LUQ
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