Franz-Delitzsch-Preis 2018
Am Mittwoch, den 18. April 2018, fand die Verleihung des Franz-Delitzsch-Preises an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen statt. Jährlich prämiert der Preis eine herausragende Forschungsarbeit, die mit den Zielen und Schwerpunkten des Instituts für Israelogie übereinstimmt und dazu einen wissenschaftlichen Beitrag leistet. Möglich sind diese Förderungen aufgrund der Stiftungsgelder, die die Arbeitsgemeinschaft „Christen für Israel“ (CfI) durch ihren langjährigen Vorsitzenden Dr. h.c. Fritz May zur Verfügung stellt. Herr May und seine Frau waren während der Preisverleihung ebenfalls anwesend, bei der er zugleich Segenswünsche zu seinem Geburtstag entgegennehmen durfte. Durch das Programm der Preisverleihung führten Prof. Dr. Helge Stadelmann, der Institutsleiter Dr. Berthold Schwarz und ein Team von Studierenden der Hochschule.
Hauptpreisträger sind dieses Jahr Prof. Dr. Hendrik Koorevaar und Prof. Dr. Mart-Jan Paul. Beide lehren als Professoren für Altes Testament unter anderem an der Evangelischen Theologischen Fakultät Leuven, Belgien. Sie beschäftigen sich schon viele Jahre mit Israel: Während Koorevaar selbst 14 Monate im Land gelebt hat, ist Paul aktives Mitglied am Zentrum für Judaistik-Studien in Ede. Gemeinsam haben sie vor einigen Jahren ein Forschungsprojekt initiiert mit dem Titel: „The Earth and the Land. Studies About the Value of the Land of Israel in the Old Testament and Afterwards”. In diesem Sammelband sind Aufsätze zu finden, die sich unter dem Fokus der alttestamentlichen Verheißung, dass von Zion Segen für die ganze Welt ausgehen soll (z.B. Ps 69,30-37 oder Ps 133), mit dem Land Israel beschäftigen. Auch Beiträge zur späteren Entwicklung der Thematik im Judentum und im Islam wurden aufgenommen. Die Publikation wird demnächst in der Reihe Edition Israelogie erscheinen (EDIS 11).
Die beiden Gewinner konnten nicht persönlich bei der Verleihung anwesend sein, übermittelten aber eine Videobotschaft (siehe Link): Koorevaar betonte darin, dass es für Christen sehr wichtig sei, die Relation zum jüdischen Volk zu bedenken. Theologisch betrachtet habe das Christentum nicht die Position Israels eingenommen. Wer in Zukunft das Recht haben wird, im Land Israel zu wohnen, liegt für ihn auf der Hand: die Sanftmütigen, so wie es Jesus in der Bergpredigt sagt.
Ferner wurde der Franz-Delitzsch-Förderpreis verliehen. Der Förderpreis würdigt Arbeiten, die noch im Progress sind, und geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Helmuth Pehlke. In seinem Buch „Israel. Daten – Fakten – Hintergründe, um das Heilige Land zu verstehen“ bereitet der Alttestamentler Insider-Fakten zu ausgewählten Orten mit teilweise Jahrtausende alter Bedeutung auf, die man immer noch besuchen kann. Sein Anliegen, das Wissen um Besonderheiten des Heiligen Landes zu erweitern und Begeisterung dafür zu wecken, brachte er in einer Ansprache lebhaft zum Ausdruck.
Weiterhin wurden zwei Arbeiten jeweils mit einem studentischen Sonderpreis ausgezeichnet. Diese gingen an Jan Kilian Freiherr von Bibra und Alena Edler. Beide studieren an der Freien Theologischen Hochschule Gießen. Philip Quast, ebenfalls Student an der FTH Gießen, erhielt ein besonderes Stipendium: Dieses umfasst einen sechswöchigen Sommeraufenthalt an der Ben-Gurion Universität in Be’er Scheva, Israel.
Ein Impuls zum 70-jährigen Bestehen des Staates Israel beendete den offiziellen Teil der Preisverleihung.
AE
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