Israelischer Holocaustgedenktag 2023 – Yom Hashoa
Stimmung und Thema
Am 17.04.2023 um 19:00 Uhr deutscher Zeit fand die Zeremonie zum „Yom Hashoa“, also dem israelischen Holocaustgedenktag statt. An der Zeremonie nahmen unter anderem Staatspräsident Jitzchak Herzog und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie einige Holocaustüberlebende teil. Die Veranstaltung machte im Allgemeinen einen ehrfürchtigen und andächtigen Eindruck und würdigte das 80-jährige Gedenken an den Aufstand im Warschauer Getto. Zunächst wurden die Ehrengäste würdevoll begrüßt. Die israelische Flagge wurde auf Halbmast gesetzt.
Reden der politischen Führung
Zu Beginn erzählte Staatspräsident Herzog eine beispielhafte bewegende Geschichte bezüglich der scheinbar „ausgestorbenen Rasse“ und die im Gegensatz dazu stehende Brüderlichkeit des jüdischen Volkes. Er appellierte an die jüdischen Bürger, die Einheit in der aktuellen gesellschaftlichen Situation und gegen innerjüdischen Hass aufrechtzuerhalten. Während der Staatspräsident sich vor allem innenpolitisch äußerte, legte Ministerpräsident Netanjahu den Fokus auf die außenpolitische Situation. Er sprach davon, inwiefern das Überleben des jüdischen Volkes gegenüber dem „Nazi-Monster“ in der Vergangenheit für zukünftige Bedrohungen durch z.B. den Iran als Vorbereitung dienen könne. Dabei forderte er ein starkes Israel und lobte bilaterale Abkommen mit verschiedenen arabischen Staaten, die in der Vergangenheit gemacht wurden.
Holocaustüberlebende
Im Anschluss wurde in kurzer Form die Lebensgeschichte einiger, noch lebender und anwesender, osteuropäischer Juden dargestellt, die unter anderem in Verbindung mit dem Widerstand im Warschauer Getto standen. Diese Erzählungen waren sehr emotional und
bewegend. In der Regel endeten diese Berichte, in dem sie von einem dann doch insgesamt „guten Leben“ in Israel sprachen und den persönlichen Gottesbezug andeuteten. Nach jeder Geschichte wurde eine Fackel angezündet, sodass am Ende sieben Flammen brannten.
Abschließendes
Die Veranstaltung war von mehreren ruhigen Musikstücken geprägt. Sie endete unter anderem mit einer Psalmlesung und Gebeten. Zum Schluss wurde die israelische Nationalhymne „HaTikwa“ gemeinsam gesungen. Dabei wurden einzelne Teile ohne Vorsänger, nur von den Besuchern gesungen. Dadurch entstand eine sehr stark emotionale und bewegende Atmosphäre. Mit der Nationalhymne endete die Zeremonie.
Das mahnende Gedenken an die Katastrophe des Holocaust durch Veranstaltungen solcher Art muss auch künftig im kulturellen Gedächtnis aller zivilisierten Staaten wachgehalten werden unter dem Motto: „Nie wieder!“
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