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Israels Botschafter fordert NPD-Verbot

Kurz vor seiner Rückkehr nach Israel äußerte sich Yoram Ben-Zeev, israelischer Botschafter in Berlin, zur aktuellen Rechtsextre-mismus-Debatte in Deutschland: In einem Interview verglich er rechtsradikale Bewegungen mit einem Krebsgeschwür, das sich besonders in Zeiten der wirtschaftlichen Krise ausbreite und die Demokratie gefährde. Aus diesem Grund sprach er sich für ein NPD-Verbot aus: „Ich will das nicht direkt vergleichen, aber die Nazis waren auch eine legitime Partei. Sie sind auch auf legitime Art und Weise an die Macht gekommen. Solche Bewegungen sind ein Krebs, und man muss ihn herausschneiden…“.

Seine vierjährige Amtszeit in Deutschland bezeichnete Ben-Zeev rückblickend als „emotional und intellektuell überwältigende Erfahrung“ und denkt dabei besonders an die nationalso-zialistische Vergangenheit, an die er in der deutschen Hauptstadt täglich erinnert wurde: „Man geht durch Berlin, und da ist das Gestapo-Hauptquartier. Man sieht die Stolpersteine, die an die Deportierten erinnern. Man geht in die Oper, und es wird Wagner gespielt.“ In all dem habe er jedoch die „tiefe Verbindung zwischen der deutschen und der jüdischen Kultur“ erleben können. Und auf die Frage, was er am meisten vermissen werde, antwortete er schlicht: “Deutschland.“

Auf der Homepage der israelischen Botschaft in Deutschland findet sich die Abschiedsrede Ben-Zeevs. Das vollständige Interview ist hier nachzulesen.

(jp)

Quelle: http://www.israelnetz.com/themen/aussenpolitik/artikel-aussenpolitik/datum/2011/11/23/botschafter-ben-zeev-fordert-npd-verbot/

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