„Global March to Jerusalem“ nähert sich der Stadt

Israel steht ein turbulentes Wochenende bevor: Für Freitag, den 30. März, planen hunderttausende pro-palästinensische Demonstranten vornehmlich aus den arabischen Nachbarländern, nach Jerusalem einzumarschieren, um „Palästina und Jerusalem aus den Händen der Zionisten zu befreien“.

Seit Wochen bereitet sich ein großer Teil der islamischen Welt auf diese „friedliche“ Demonstration vor, indem sie u.a. durch gezielte Werbekampagnen im Internet (http://gm2j.com/main/) zur Teilnahme mobilisiert und die von unterschiedlichen Ländern ausgehenden Märsche organisiert. An der Planung beteiligt sind regionale Mächte wie die Hamas, die Hisbollah und die Muslimbruderschaft.

Es ist der 36. Jahrestag des so genannten „Tages des Landes“, an dem im Jahre 1976 Araber gegen die Beschlagnahmung von Land in Galiläa demonstriert hatten und worauf bei anschließenden Zusammenstößen mit der Polizei sechs Menschen starben.

Unzählige Demonstranten aus dem gesamten Nahen Osten haben sich aus den israelischen Grenzgebieten wie Jordanien, Ägypten, dem Libanon und Syrien bereits in Richtung Jerusalem aufgemacht. Aus dem deutschsprachigen Raum flogen zahlreiche Personen in den Libanon, um von dort aus an dem Marsch teilzunehmen und so ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu bekunden (http://www.jerusalem-marsch.de/aktuelles.html). Zeitgleich finden an vielen Orten auf der Welt Demonstrationen statt.

Der geplante Aufmarsch richtet sich gegen Israels Kontrolle über die Gebiete, die die Araber für sich beanspruchen, und konzentriert sich dieses Jahr besonders auf Jerusalem. Viele Araber leugnen eine jüdische Geschichte der Stadt, was beispielsweise in einem der Propaganda-Videos der Organisatoren deutlich wird. „Unser Ziel ist das Ende der israelischen Apartheit, der ethnischen Säuberungen und der Judaisierung, die den Menschen, dem Land und der Heiligkeit Jerusalems schaden,“ ist in einem Aufruf auf der offiziellen Website des „Global March to Jerusalem“ zu lesen.

Die Organisatoren betonten im Vorhinein, dass kein Interesse an einer Konfrontation mit der israelischen Armee bestünde und es sich um eine friedvolle Bewegung handele, die nicht den Auftakt einer dritten Intifada darstellen solle. Eine solche Zuversicht gründet u.a. in der Tatsache, dass israelische Soldaten nicht auf Zivilisten schießen. Militär und Grenzpolizei Israels haben indes erklärt, sie seien vorbereitet, um Verletzungen der Staatsgrenzen und in Zusammenarbeit mit den palästinensischen Sicherheitsbehörden auch Angriffe auf jüdische Siedlungen zu verhindern.
Zu befürchten bleibt dennoch, dass es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt, zumal der letztjährige Marsch in einem Blutbad mit 13 Toten endete – was damals zu scharfer internationaler Kritik an Israel geführt hatte. Das Auswärtige Amt veröffentlichte für den 30. März bereits Reisewarnungen nach Israel und in die Grenzgebiete.

 

Nachtrag: Die Organisatoren des Marsches hatten mehr als zwei Millionen Teilnehmer angekündigt, am Ende demonstrierten „nur“ mehrere Zehntausende gegen die israelische Politik. Die befürchtete Eskalation blieb aus. Mehr zur Bilanz des „Global March to Jerusalem“ können Sie hier nachlesen: http://www.israelnetz.com/themen/sicherheit/artikel-sicherheit/datum/2012/04/01/jerusalem-marsch-befuerchtete-eskalation-bleibt-aus/.

(jp)

 

Quellen:
http://gm2j.com/main/
http://www.jerusalem-marsch.de/aktuelles.html
http://www.israelheute.com/tabid/179/nid/24293/Default.aspx
http://www.israelheute.com/Nachrichten/tabid/179/nid/24308/Default.aspx
http://israelheute.com/Nachrichten/tabid/179/nid/24318/Default.aspx

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