Ein Erfahrungsbericht zur 27. Israelreise-Studienreise

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Kinder werden in der Synagoge der Klagemauer unterrichtet.

Bereits während unserer Studien an der »Freien Theologischen Akademie« (Abschlussjahrgang 1994/1996) wünschten sich meine Frau und ich einmal eine Reise in dasjenige Land zu unternehmen, welches uns anhand seiner Geschichte und aufgrund seines biblischen Bezugs in den Vorlesungen lebendig vor Augen gemalt wurde: Israel. Dass Prof. Dr. Pehlke, unserer ehemaliger Dozent im Fach Altes Testament, die wissenschaftliche Leitung der 27. Israel-Studienreise von Reiseleiter Gerhard Duske übernehmen sollte, war für uns letztlich ausschlaggebend dafür, diesen Wunsch im vergangenen Jahr endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Während der Reise merkten wir sehr schnell, was für einen enormen Unterschied es macht, dieses Land mit seiner Vielseitigkeit tatsächlich zu sehen und unmittelbar zu erleben, anstatt es bloß theoretisch mithilfe von Abbildungen in Büchern und auf Landkarten zu erkunden. Persönlich hat mich insbesondere der geografische Einblick nachhaltig beeindruckt. Mit dem gut klimatisierten Bus konnten wir innerhalb der 14-tägigen Reise alle vier Regionen, in die sich Israel einteilen lässt, besuchen: das Jordantal, die Mittelmeerküste, die Hügellandschaft im Zentrum des Landes sowie die Negev-Wüste. Unvergesslich bleibt mir dabei der große Höhenunterschied: An einem Tag standen wir noch im Norden des Landes in der Nähe des Berges »Hermon« IMG_8997(der höchster Punkt Israels beträgt dort 2248m), ein paar Tage später badeten wir am niedrigsten Punkt der Erde, nämlich im »Toten Meer« (418m unter dem Meeresspiegel). Während unserer Studienfahrt war der biblische Bezug stets präsent, denn sowohl der einheimische Fremdenführer als auch Reiseleiter Gerhard Duske und Prof. Pehlke kommentierten die entsprechenden Orte und topografischen Gegebenheiten im Hinblick auf deren Bedeutung innerhalb der Heiligen Schrift. Vorbereitend dazu erhielten wir bereits einige Zeit vor der Reise einen ausführlichen Bibelleseplan. Ob Deboras Sieg über Barak im Umfeld des Berges »Tabor«, ob Gideons Auswahlverfahren an der Quelle »Ein Harod« oder Jesu Wirken rund um den »See Genezareth«, immer wieder aufs Neue kam ich ins Staunen darüber, welch entscheidende Bedeutung doch die landschaftliche Verortung biblischer Geschehnisse für deren Verständnis besitzt. Zusätzlich wurde dies durch tiefgehende Andachten unterstrichen, die Prof. Pehlke gehalten hat. Diese besaßen ebenfalls einen unmittelbaren Bezug zur jeweiligen Gegend, sodass das biblische Wort quasi neu lebendig wurde. Bedingt durch die geografische Vielfalt durften wir in Israel auch ganz verschiedene Klimazonen wahrnehmen, denn, obwohl das Land nur etwa so groß wie Hessen ist, unterscheidet sich das subtropische Mittelmeerklima in »Rosh Hanikra« und »Akko« spürbar vom gemäßigten Klima im Norden oder gar von der heißen »Negev«-Wüste, die wir im Süden erlebten. Damit verbunden ist natürlich zudem die reichhaltige Flora und Fauna des Landes. Auch in diesem Zusammenhang entdeckten wir immer wieder erstaunliche Bezüge zum Wort Gottes und überzeugten uns selber davon, wie lecker Oliven, Feigen oder Johannisbrot schmecken können, wenn man diese direkt vom Baum frisch zu sich nimmt. Letztlich hat auch der eindrucksvolle Blick von den Golanhöhen aus über den See Genezareth meinen politischen Standpunkt neu geprägt.

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Verkündigungsbasilika in Nazareth während einer christlichen Trauung auf Arabisch.

Selbstverständlich ist dies nur ein kleiner Abriss dessen, was wir mit unserer angenehmen Reisegruppe erleben durften. Wer mehr wissen will, sollte bei der 28. Studienreise unbedingt selbst mitkommen und eigene Erfahrungen sammeln.

 (Dr. Peter Mergler)

Bilder: @privat

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