April: Vielfalt interessanter Filme und Dokus im Fernsehen

Das Institut für Israelogie hat für Sie wieder eine Auswahl von interessanten Filmen und Dokumentationen rund um Israel und das Judentum zusammengestellt, die wir als sehenswert erachten. Der April bietet Ihnen dieses Mal eine Vielfalt an Sendungen:

Von einer Dokumentation zur Geschichte der Synagogen in unserem Land über den Film eines palästinensichen Vaters, der das jüdische Mädchen besucht, welches nach dem Tod seines Sohnes durch einen israelischen Soldaten dessen Organe bekam bis zu einem Bericht darüber, wie die Kinder und Enkelkinder bekannter Nazigrößen wie Himmler und Göring mit der Vergangenheit Ihrer Vorfahren umgehen, ist vieles dabei.

Besonders möchten wir Sie auf die Dokumentation „24h Jerusalem“ aufmerksam machen, die am 12. April 24 Stunden lang auf Arte und dem Bayrischen Rundfunk läuft – mehr Informationen und den Video-Trailer finden Sie unten.

 

So, 6. April · 01:15-03:00 · BR
Miral

Jerusalem, in den späten 80er-Jahren: Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern und der Bombenterror prägen das Leben der jungen Miral, die in Ostjerusalem unter der Obhut ihres Vaters Jamal, eines gemäßigten Geistlichen, aufwächst. Nach dem Selbstmord ihrer Mutter Nadia muss Jamal seine Tochter schweren Herzens in ein Waisenhaus geben. Doch Miral hat Glück im Unglück, die Siebenjährige kommt in das renommierte Dar-Al-Tifl-Institut. Dessen Leiterin Hind Husseini eröffnet jungen Frauen nicht nur die Möglichkeit, eine gute Ausbildung zu erhalten, “Mama Hind” erzieht ihre palästinensischen Schützlinge auch zu Menschlichkeit und Pazifismus. Als die 16-jährige Miral sich jedoch in den PLO-Aktivisten Hani verliebt, gerät sie in ein Dilemma: Soll sie an dessen Seite den Weg des bewaffneten Kampfes einschlagen oder weiterhin nach “Mama Hinds” pazifistischen Idealen leben?

 

Mo, 7. April · 20:15-21:00 · BR-alpha
Spurensuche in Jerusalem

In Jerusalem leben Juden, Moslems und Christen auf engstem Raum nebeneinander. Für alle ist diese Stadt heilig. Durch die engen Gassen und die verborgenen Plätze der Altstadt begleitet das Filmteam drei Menschen: Pater Thomas Maier (vom Orden der “Weißen Väter”), die Rabbinerinnen-Studentin Lea Mühlstein (vom Hebrew Union College) und Prof. Salah Adameh (von der AlQuds Universität).Was bedeutet Jerusalem für die Menschen, die hier leben? Was ist für sie Frieden? Was macht das Besondere dieser ewigen Stadt aus? Diesen Fragen spürt das Filmteam nach und versucht die Menschen, die Jerusalem prägt, besser zu verstehen.

 

Di, 8. April · 20:15-21:200 · BR-alpha
Mein neues Leben in Jerusalem

Porträt der ins Judentum konvertierten Deutschen Elishewa, die in Jerusalem mit ihrem Mann, sieben Kindern und einer wachsenden Zahl von Enkelkindern seit 30 Jahren das abgeschottete, entbehrungsreiche und streng reglementierte Leben der ultraorthodoxen Juden führt. Elishewas Familie befolgt streng die Regeln der Thora, die durch zahllose detaillierte Gebote und Verbote den Alltags regeln. Kontakte zur säkularen Welt, Internet und Fernsehen sind unterbunden. Die Ultra-orthodoxen unterhalten eigene Medien, Bücher und ihr eigenes Bildungssystem. Der soziale Umgang schreibt weitgehende Geschlechtertrennung vor. Wie sich das auf den Alltag auswirkt und was Elishewa dazu bewegt hat, dieses Leben auf sich zu nehmen, macht diese Dokumentation deutlich.

 

Di, 8. April · 22:45-00:20 · BR
Das Herz von Jenin

Am 5. November 2005 wird der zwölfjährige Palästinenser Ahmed Khatib von israelischen Soldaten getötet. Sein Vater Ismael entschließt sich, die Organe seines Sohns israelischen Kindern zu spenden, die dringend eine Transplantation benötigen. Die Geste des Friedens sorgt für großes mediales Aufsehen. Zwei Jahre später begibt sich Ismael Khatib auf eine Reise durch Israel, um die Kinder zu besuchen, die durch die Organtransplantationen gerettet werden konnten. Drei Empfängerfamilien möchten anonym bleiben, doch drei Kinder kann er auf seiner Reise durch Israel treffen. Die Filmautoren begleiten ihn auf dieser Reise. In diesem mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm zeigen die Filmemacher, wie eine zutiefst menschliche Geste wahrhaftig Hoffnung stiften kann und dass es auf israelischer wie palästinensischer Seite trotz der jahrzehntelangen alltäglichen Gewalt Menschen gibt, die noch an Frieden glauben.

 

Mi, 9. April · 19:00-19:45 · BR
stationen.Dokumentation: Der Berg des Messias

In Glauben und Tradition aller drei Abrahamitischen Religionen spielt der Ölberg eine wichtige Rolle. Im Judentum wird vom Ölberg aus der Messias kommen, im Christentum kam er bereits von dort und in der islamischen Tradition ist der Ölberg der Platz, wohin die Kaaba, der schwarze Stein aus Mekka, zurückkehren wird, um sich mit dem Stein im Felsendom, von wo aus die Welt geschaffen wurde, vereinigen wird. Der Filmautor möchte das mystische Geheimnis des Ölbergs erzählen und zugleich zeigen, wie das Leben auf und um den Ölberg heute aussieht. Wie also Glaube und Wirklichkeit, Tradition und Realität miteinander verbunden sind und die Faszination dieses heiligen Ortes bis heute bestimmen.

 

Do, 10. April · 17:00-17:30 · BR
Das American Colony Hotel – Eine Oase in Jerusalem

Bis heute ist das American Colony Hotel in Jerusalem in Familienbesitz. Die neutrale Haltung der Besitzer im Nahost-Konflikt hat das Hotel bis heute zu einem beliebten und manchmal auch geheimen Treffpunkt für Palästinenser und Israelis gemacht. So begannen die Friedensgespräche, die 1993 zum Oslo-Vertrag führten, im American Colony. Doch daneben ist das Colony einfach “nur” ein wunderschönes, luxuriöses Hotel mit wunderbaren Mitarbeitern: Juden, Christen und Muslimen haben keinerlei Probleme miteinander, im Gegenteil – sie sind miteinander befreundet. Und für den Gast aus Amerika oder Europa ist das Hotel eine der schönsten Oasen des Nahen Ostens.

 

Do, 10. April · 20:15-20:45 · BR-alpha
Zum Pessachfest nach Jerusalem

Die 9-jährige Taja ist eines von wenigen jüdischen Kindern in der Kleinstadt Hermeskeil. Einmal in der Woche fährt sie mit ihrer Familie in die Synagoge nach Trier, wo sie in der Jugendgruppe auch andere jüdische Kinder treffen kann. Um mehr über die jüdische Kultur zu erfahren hat sie in den Osterferien etwas ganz Besonderes vor. Sie fährt mit ihrer Mutter nach Jerusalem. Taja wohnt dort für eine Woche in der Familie von religiösen Freunden ihrer Mutter. Schnell freundet sie sich mit deren 12-jähriger Tochter Jasmin an, die ihr die wichtigsten Regeln und hebräischen Gebete für das anstehende Pessachfest beibringt. Neben den religiösen Feierlichkeiten, die für Taja neu und aufregend sind, genießt sie die Ausflüge in die Altstadt, wo die Mädchen den Markt, die Stadtmauer und die berühmte Klagemauer erkunden. Die rund zweitausend Jahre alte Mauer ist für Juden in aller Welt das größte Heiligtum und für Taja der Höhepunkt ihrer Reise. Endlich kann sie den Auftrag ihrer jüdischen Freunde aus Trier erfüllen und ihre Wunschzettel in den Ritzen der Mauer verstauen. In den nächsten Tagen erfährt Taja viel Neues. Taja ist begeistert von Jerusalem und will auf jeden Fall wiederkommen, spätestens zu ihrem 12. Geburtstag, für jüdische Mädchen ein besonderer Tag, den sie unbedingt in der Nähe der Klagemauer feiern möchte.

 

Fr, 11. April · 17:00-17:30 · BR
Appetit auf Jerusalem

Koch Fritz Häring reist nach Jerusalem, um als urbayerischer Beobachter die Geheimnisse der orientalischen Küche in den verwinkelten Gassen der Altstadt zu erkunden. Dort wird er mit Menschen verschiedener Esskulturen zusammentreffen, über den politischen und nachbarschaftlichen Alltag sprechen und auf seiner kulinarischen Tour auch die großen Denkmäler und religiösen Symbolbauten besuchen. Er wird von einem Benediktinermönch empfangen und in eine Klosterküche im Untergrund entführt…

 

Sa, 12. April · ab 6:00 · arte/BR
24h Jerusalem

“24h Jerusalem” ist das dokumentarische Porträt einer geteilten Stadt. Unter der Projektregie von Volker Heise haben 70 Filmteams einen Tag lang 90 Bewohner Jerusalems in ihrem Alltag begleitet – Menschen jeden Alters, jeder Couleur und verschiedener Religionen. “24h Jerusalem” erzählt einen Tag im Leben in dieser einzigartigen Stadt. Ein Leben zwischen Alltag und Ausnahmezustand. Mehr Informationen zu diesem besonderen TV-Projekt, das das Bayerische Fernsehen und ARTE am 12. April nonstop 24 Stunden lang senden, finden Sie beim Israelnetz: http://www.israelnetz.com/kultur/detailansicht/aktuell/tv-projekt-24-stunden-blick-auf-jerusalem-1/#.Uz0WW4X8o7D. Zur dazugehörigen Website geht es hier: http://www.24hjerusalem.tv/de

 

Sa, 12. April · 15:00-16:00 · Phoenix
Auf das Leben! – Jüdisch in Deutschland

“La’Chaim!” – ist ein beliebter jüdischer Trinkspruch, der soviel heißt wie “Auf das Leben!” In ihm steckt vieles: etwas Bejahendes, Fröhliches und gleichzeitig etwas Melancholie. Er beinhaltet vielleicht auch ein “so ist es, machen wir das Beste daraus”. “Auf das Leben!” heißt auch die Dokumentation von Gesine Enwaldt, die zeigt, wie das jüdische Leben in den deutschen Städten zunehmend präsent und vielfältig ist. Sie stellte sich die Frage, ob es in Deutschland jemals wieder „normales“ jüdisches Leben geben kann, und ging dieser Frage in Hannover nach. So zeigt Enwaldts Film das Alltagsleben von Hannoveraner Juden, die unterschiedlicher nicht sein können…

 

Sa, 12. April · 16:00-16:45 · Phoenix
Synagogen – Monumente gegen das Vergessen

Dieser Film erzählt in eindrucksvollen Bildern und cineastischen Inszenierungen die Geschichte der Synagogen, aber auch der jüdischen Gemeinden in unserem Land. Von den mittelalterlichen Pestpogromen bis zur Reichspogromnacht, dem Terrorakt nationalsozialistischer Willkür. Bewegende Augenzeugenberichte erinnern an die Tage vor 75 Jahren, die zu den dunkelsten in der Geschichte unseres Landes gehören. Bis dahin hatten Synagogen das Bild der großen deutschen Städte geprägt und waren – nach mehr als 1500 Jahren der Verfolgung und Diffamierung – Ausdruck des wachsenden Selbstbewusstseins der jüdischen Gemeinden aber auch des toleranten Miteinanders zwischen Juden und Christen gewesens.

 

So, 13. April · 00:00-03:00 · Phoenix
THEMA: Jüdisches Leben in Deutschland

Das jüdische Leben und seine Kultur sind lange in Deutschland verwurzelt. Fast 70 Jahre nach dem Holocaust stehen die Beschneidungsdebatte und ein Überfall auf einen Rabbiner in Berlin im Sommer diesen Jahres in der öffentlichen Debatte. Doch wie sieht der Alltag von jüdischen Menschen in Deutschland aus? Welche Traditionen haben sie, wie geht die junge Generation damit um? Wie steht es um den Antisemitismus, mit welchen Anfeindungen sind Juden täglich konfrontiert? Wie sehen das Familienleben und die Aktivitäten in und um die jüdische Gemeinde aus? Diese Fragen will Reporter Marlon Herrmann während einer kulturellen Spurensuche durch das jüdische Berlin beantworten.

 

So, 13. April · 06:45-07:30 · 3sat
Himmlische Lust und koscherer Sex

Im Judentum ist ein erfülltes Liebesleben ein Gebot – allerdings nur innerhalb der Ehe. Sexualität dient nicht nur der Fortpflanzung, sondern auch dem Vergnügen. Die Frau hat, ebenso wie der Mann, ein Recht darauf. Das hat natürlich Auswirkungen auf die gesamte jüdische Kultur, auch auf die säkularisierte. Jüdische Frauen sind der Mittelpunkt ihrer Familien und haben ein prononciertes Selbstwertgefühl. Diese Dokumentation aus der Reihe “Kreuz & Quer” beschäftigt sich mit diesen und anderen grundlegenden Haltungen der Juden zu Liebe und Sexualität: mit der Rolle der Sexualität in der Thora, mit den die Sexualität betreffenden Verboten und Geboten, mit der Funktion sexueller Abstinenz während der Menstruation sowie den Bräuchen rund um Eheschließung und Hochzeit.

 

So, 13. April · 15:30-16:00 · NDR
7 Tage… unter Juden

Datteln, Zimt und Kiddusch-Wein kommen zusammen in eine Küchenmaschine. Es duftet nach einer fremden Welt in der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. “Jede Zutat, jedes Gericht hat hier eine Bedeutung”, erzählt Oshra Levi. Sie kocht für die Pessach-Feiertage. Oshra kommt aus Israel und hat die jüdischen Rezepte von ihrer Mutter erlernt. In ihrer Heimat hat sie als Kind in der Schule auch das erste Mal von Konzentrationslagern in Deutschland gehört. “Für viele Leute ist das immer noch das Land, in dem ein Massenmord stattgefunden hat”, sagt sie. Trotzdem ist Oshra mit 20 nach Deutschland gekommen und geblieben.In sieben Tagen erfahren Nikolas Müller und Benjamin Arcioli, wie die 3.000 Jahre alte jüdische Geschichte bis heute als Tradition gelebt wird. Sie wollen wissen, wie es sich in der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg lebt. Und: Welches Bild haben die Oldenburger Juden von Deutschland, ihrem Zuhause? Der Film zeigt hebräischen Gesang, koscheres Essen und Gespräche über den Juden namens Jesus.

 

So, 13. April · 16:50-17:33 · arte
Metropolis

Die israelische Mittelmeermetropole Haifa ist die drittgrößte Stadt Israels, eine produktive Hafenmetrople ganz im Norden des Landes und unweit zur libanesischen und syrischen Grenze gelegen, das Tor zur arabischen Welt. “Bergstadt am Meer” wird die ehemalige Residenz arabischer Beduinen genannt, weil sie in drei Ebenen vom Mittelmeer hinauf zum Berg Karmel angelegt ist. In Tel Aviv, der mondänen Party- und Kreativmetropole, so heißt es in Israel, wird getanzt, in Jerusalem gebetet und in Haifa gearbeitet – und das sogar am Sabbat. Abgesehen davon, dass Haifa eine der fleißigsten Städte des Landes ist, zählt sie aufgrund ihrer Lage und der Mischung aus Moderne und Antike, Kirchen und Moscheen auch zu den schönsten Städten des gesamten Mittelmeerraums und hat eine ebenso bewegte wie bewegende Stadtgeschichte, die auch von Flucht und Vertreibung der arabischen Bevölkerung und jüdischer Einwanderung erzählt. Heute gilt Haifa als Symbol der Völkerverständigung und religiösen Toleranz, auch weil hier die Anhänger der Bahai ihr Weltzentrum errichtet haben. Eine heterogene, spannende Stadt.

 

Mo, 14. April · 01:30-02:45 · HR
Meine Familie, die Nazis und ich

Heinrich Himmler, Hermann Göring, Amon Göth – diese Namen erinnern ewig an die menschenverachtenden Verbrechen der Nazizeit. Eine Last, die ihre Nachfahren noch heute tragen. Wie leben die Kinder und Enkelkinder von Hitlers engsten Vertrauten heute mit ihrem Erbe? In der Dokumentation beginnen Kinder und Enkel der NS-Täter eine Aufarbeitung auf ganz persönlicher Ebene. So verschieden wie die Protagonisten des Films, so unterschiedlich sind auch die Wege, die sie gefunden haben, um mit ihrem schweren Familienerbe umzugehen. Vor der Kamera des israelischen Filmemachers öffnen sie sich und erzählen ihre persönliche Familiengeschichte.

 

Mo, 14. April · 20:15-21:00 · BR
Generation Kriegsenkel: War Opa ein Nazi?

Oft stellen Enkel sich die Frage nach der Vergangenheit ihrer Großeltern während des Nationalsozialismus’ – und was diese Vergangenheit für ihre eigene Identität bedeutet, erst, wenn sie erwachsen sind. Und das kann heißen, dass die Großeltern schon nicht mehr am Leben sind und nicht mehr antworten können. Und häufig sind die eigenen Eltern auf der Suche nach der Wahrheit keine große Hilfe, stießen die “Kriegskinder” doch ihrerseits bereits auf Lügen, Abwehr, Ausreden und vor allem: Schweigen. “Das war halt damals so” – damit will sich die dritte Generation immer weniger abfinden, beginnt mit Recherchen und wühlt in Archiven – und kann auf furchtbare Tatsachen stoßen…

(jp)

 

Quellen:
http://www.hagalil.com/archiv/2014/03/31/fernsehtipps-105/
http://www.israelnetz.com/kultur/detailansicht/aktuell/tv-projekt-24-stunden-blick-auf-jerusalem-1/#.Uz0WW4X8o7D
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